Sport in Russland

Wenn die ehemalige Sowjetunion den Westen in einem Bereich überholt hat, so war das einzig und allein im Sport. Bis zu ihrem Ende 1991 war keine Nation bei olympischen Sommer- und Winterspielen erfolgreicher. Darin sah die sowjetische Führung auch einen Beleg für die Überlegenheit des eigenen politischen System, weshalb für die Erringung solcher Prestige-Erfolge auch sehr viel in die Entdeckung und Förderung junger Talente investiert wurde. Von diesem Erbe der Sowjetzeit konnte auch das heutige Russland profitieren, wenngleich die Krisen der 90er-Jahre auch die staatliche Sportförderung in Mitleidenschaft zogen. Zudem sorgte der Einzug des Profisports und die wachsende Bedeutung von privaten Sponsoren auch für eine Veränderung des Spitzensports in Russland, bei der der staatliche Einfluss zurückgedrängt wurde. Die aktuellen Dopingfälle der russischen Biathleten verdeutlichen die Schattenseiten des russischen Sports und gehören ebenfalls zu einem Erbe aus kommunistischer Zeit als der Erfolg der eigenen Sportler wichtiger war als deren Gesundheit oder die Fairness an sich.