Adoption in Russland
Spätestens seit Ex-Bundeskanzler Schröder und seine Frau Doris Schröder-Köpf ein junges Mädchen aus der Russischen Föderation adoptiert haben, ist auch in der deutschen Öffentlichkeit über Russland und Osteuropa als Herkunftsländer von Adoptivkindern berichtet und diskutiert worden. Besonders umstritten ist in diesem Zusammenhang derzeit die Praxis der Leihmutterschaft, bei der osteuropäische Frauen für kinderlose deutsche Paare Kinder zur Welt bringen und diese anschließend zur Adoption freigeben.
Russland gilt weltweit als der zweitgrößte «Kinderexporteur» nach der Volksrepublik China, da für viele Kinder in den Waisen- und Pflegeheimen des Landes zu wenige freie Plätze existieren und sich in Russland zu wenige Pflegeeltern finden. Die Zahl der Kinder, welche ohne Eltern aufwachsen und sich oft alleine in den Straßen der Städte durchschlagen müssen ist nach dem Ende der Sowjetunion und den damit verbundenen sozialen Verwerfungen stark gestiegen. Viele dieser Kinder fühlen sich von ihren oft arbeitslosen und trunksüchtigen oder anderweitig abhängigen Eltern im Stich gelassen und wollen nicht mehr zu diesen zurück. Demgegenüber ist aber der Staat mit diesem Problem häufig überfordert, da es an Institutionen und dem Personal zur Betreuung dieser Kinder und Jugendlichen mangelt.
In diesem Fall kann man durch eine Adoption einem russischen Straßen- oder Waisenkind eine neue Perspektive eröffnen.
Dabei sollte man sich aber vor illegalen Anbietern hüten, da dies den Tatbestand des Menschenhandels erfüllt und somit auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.
Auf legalem Weg ist hier vor allem viel Geduld gefragt, da einige bürokratische Hürden zu überwinden sind. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man sich an eine staatlich anerkannte Vermittlungsstelle für Auslandsadoptionen wendet, wie zum Beispiel die Ada e.V. (www.ada-adoption.de).